Wenn es um die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges geht, stellt sich schnell die Frage welche Marke und welches Modell es denn sein darf. Nach den Anforderungen, die das Fahrzeug erfüllen muss und viele mehr. Eine entscheidende Frage ist auch wie das Fahrzeug beschafft werden soll. Die üblichen Optionen sind der Barkauf, die Finanzierung oder Leasing. Daneben gibt es natürlich noch Mischformen oder moderne Mobilitätskonzepte wie das Auto-Abo.
In diesem Artikel sind die Vor- und Nachteile zu der Option Leasing gegenübergestellt. Wie alle Finanzierungsarten eines Kfz bringt Leasing gute und schlechte Seiten mit sich.
Das sind die Vorteile beim Leasing:
Ein Leasingvertrag wird immer mit einer vordefinierten Laufzeit geschlossen, die man nach den eigenen Bedürfnissen anpassen kann. Die regulären Laufzeiten eines Leasingvertrag liegen zwischen 24 und 48 Monaten. Es gibt aber auch vereinzelt Verträge, die besonders kurze Laufzeit von nur 12 oder 18 Monaten bieten oder auf der anderen Seite sehr lange Verträge von bis zu 60 Monaten. Je nach persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen kann man so eine Laufzeit auswählen.
Ähnlich verhält es sich mit der konkludierten Laufleistung, die in der Regel in Kilometer pro Jahr angegeben wird. Die meisten Angebote werden mit einer Laufleistung von 10.000km gerechnet. Idealerweise sollte man vor Abschluss des Angebots genau durchbrechen wie viele Kilometer man tatsächlich pro Jahr fährt. Wer täglich eine längere Fahrt zur Arbeit vor sich hat, wird deutlich mehr Kilometer benötigen.
Somit ist Leasing eine sehr flexible Möglichkeit ein Auto genau nach dem eigenen Bedarf zu beschaffen.
Ein Leasingvertrag erlaubt eine sehr gute Planung über die anfallenden Kosten. Ein Vertrag wird über eine fixe Laufzeit geschlossen und beinhaltet eine entsprechende Fahrleistung pro Jahr. Bereits im Voraus lassen sich die Parameter anpassen und auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Dadurch lassen sich außerplanmäßige Nachzahlung für Mehrkilometer vermeiden.
Auch gibt es kein Risiko, dass sich die Raten aufgrund von veränderten Zinsen oder anderen Einflüssen ändern könnten. Alles was zu Vertragsbeginn beschlossen wurde, ist fix über die Laufzeit.
Dadurch das Leasingverträge meist eine verhältnismäßig kurze Laufzeit haben, kommt man immer wieder in den Genuss eines neuen Autos. Es gibt zwar auch Leasing Angebote für Gebrauchtwagen, allerdings sind dies meist Jahreswagen bzw. junge Gebrauchte. Dementsprechend kommt man in den Genuss von modernen und besonders sicheren Fahrzeugen. Außerdem haben neue Fahrzeuge Garantie und die Wartungskosten bleiben insgesamt sehr niedrig.
Wer gerne immer wieder in den Genuss eines Neuwagens kommen möchte, der hat mit Leasing eine sehr flexible Möglichkeit in regelmäßigen Abständen das Fahrzeug zu wechseln. Dabei bleibt man technisch immer auf einem modernen Stand. Auch die oft diskutierten Fahrverbote bleiben einem erspart, denn neue Leasingfahrzeuge erfüllen auch die neuesten Abgasstandards. Gleichzeitig spart man so bares Geld beim Verbrauch und der Kfz-Steuer.
Durch die relativ kurzen Laufzeiten von Leasingverträgen kommt es nicht zu großen Defekten oder Auffälligkeiten. Der Leasingnehmer trägt zwar kosten für Inspektionen und Verschleiß, allerdings bleiben diese Kosten bei neuen Autos oft im Rahmen. Weiterhin bieten viele Anbieter und Hersteller mittlerweile Wartungspakete, die über die Leasingdauer alle anfallenden Inspektionen und Reparaturen abdecken. Dafür wird meist eine kleine monatlich pauschale fällig, die je nach Fahrzeug zwischen 10 und 50 Euro liegen kann. In seltenen Fällen und bei sehr teueren Autos kann der Betrag nochmals höher ausfallen.
Falls es doch zu größeren Defekten oder Ausfällen kommt, sind diese durch die Herstellergarantie abgedeckt. Letztere geht meist über die komplette Leasingdauer und deckt im Normalfall alle Reparaturen ab, die nicht zum üblichen Verschleiß zählen.
Ein Neuwagen erlebt bereits bei der „Fahrt vom Hof“ einen enormen Wertverlust. In den ersten drei Jahren verliert ein Auto in der Regel den Großteil seines Werts. Wer das Auto kauft oder finanziert, wird der Eigentümer und trägt damit den gesamten Wertverlust. Beim Leasing dienen die Raten quasi zur Kompensation dieses Verlusts, doch am Ende werden diese einmalig festgelegt und die Haftung für einen außerplanmäßigen Wertverlust gibt es nicht bei Kilometerleasing.
Beispielsweise die große Dieselkrise hat einige Autobesitzer und Leasinggesellschaften viel Geld gekostet. Ältere Diesel stehen wie Blei bei den Gebrauchtwagenhändlern. Dieses Risiko hat man bei einem Kilometerleasing nicht, denn am Ende der Laufzeit gibt man das Fahrzeug zurück. Der Leasinggeber hat dann einen entsprechenden Wertverlust zu tragen.
Achtung!: Beim Thema Restwertleasing könnte die große Rechnung am Ende doch kommen. Bei dieser Form des Leasings wird zu Beginn ein fixer Restwert vereinbart. Wenn das Auto nicht mehr diesen Wert aufweist, zahlt der Kunde für die Differenz. Deshalb lautet die Empfehlung einen Kilometerleasing-Vertrag abzuschließen.
Die Leasingraten kann ein Unternehmer bzw. Selbständiger 100% als Betriebsausgabe absetzen. Dadurch wirkt sich die Beschaffung eines Fahrzeuges gewinnmindernd auf das Unternehmen aus. Wer den Wagen entweder über die 1% Regelung oder ein Fahrtenbuch spart sich zudem die Kosten für einen privaten PKW, sofern er die private Nutzung versteuert. Außerdem kann es Gewerbetreibender auch die Sonderzahlung in voller Höhe als Betriebsausgabe geltend machen. Für nicht bilanzierende Unternehmen ist es sogar möglich den vollen Betrag innerhalb eines Jahres abzuschreiben. Sogar wenn es schon Dezember ist.
Am Ende der Vertragslaufzeit gibt man das Fahrzeug zurück an die Leasinggesellschaft. Diese hat entsprechend für die weitere Verwertung des Fahrzeuges Sorge zu tragen. Der Leasingnehmer spart sich etwaige Verhandlungen und Termine, die mit dem Verkauf eines Fahrzeuges verbunden. Völlig gleich, ob man es selbst verkauft oder bei einem Händler in Zahlung gibt.
Wer ein Fahrzeug least schont die Liquidität seines Unternehmens. Dank der Planungssicherheit kann man im voraus kalkulieren welche Raten über die Laufzeit anfallen. Beim Kauf eines Fahrzeuges wirkt sich das viel stärker auf die Mittel des Unternehmens aus. Wer in seinem Unternehmen bilanzieren muss, der hat zudem den Vorteil, dass Leasing nicht als Verbindlichkeit gelistet wird. Dadurch kann man eine bessere Bilanz vorweisen, wenn es um die Kreditwürdigkeit geht.
Der größte Nachtteil beim Leasing ist definitiv das Thema Eigentum. Wer ein Auto finanziert oder kauft, dem gehört das Fahrzeug. Beim Leasing steht vor allem in der Kritik, dass man über Jahre hinweg hohe Raten zahlt, aber am Ende nichts besitzt. Beim Leasing zahlt man nicht für den Besitz, sondern für die Nutzung über den Zeitraum. Manchen gefällt das Konzept und anderen nicht. Man sollte aber nicht vergessen, dass das Eigentum auch Verpflichtungen mit sich bringt.
Für sehr viel Diskussionsstoff beim Thema Leasing sorgt auch die Rückgabe des Fahrzeugs. Im Internet und den Medien gibt unzählige Geschichten, in denen sich Verbraucher betrogen fühlen. Das liegt vor allem an horrenden Rechnungen für mögliche Nachbesserungen und Mängelbeseitigung. Grundsätzlich gilt das, was im Vertrag vereinbart wurde. Sprich welche Mängel als Verschleiß gelten und wofür der Kunde haftet. In den meisten Fällen gibt es auch keine übertriebenen Abrechnungen, aber wie in jeder Branche gibt es auch schwarze Schafe.
Einmal abgeschlossen kommt man nicht so schnell raus aus seinem Leasingvertrag. Die Im Vertrag vereinbarte Laufzeit gilt wie eine Mindestvertragslaufzeit bei einem Handyvertrag, allerdings bedarf es bei einem regulären Leasingvertrag keiner expliziten Kündigung. Nur wer seinen Wagen länger als geplant fahren möchte, kann Verhandeln für eine Verlängerung.
Wenn man während der Laufzeit seinen Vertrag beenden möchte, stehen die Chancen eher schlecht. Da der Leasinggeber entsprechend einen Ersatz fordern wird, kommt man seltenst finanziell gut davon. Viel mehr Sinn macht es einen Vertrag, den man nicht länger nutzen möchte, an eine dritte Person weiterzugeben. Das geht mit der sogenannten Leasingübernahme.
Die Wahl der Werkstatt steht einem Leasingkunden in den meisten Fällen nicht frei. Im Vertrag wird meistens fest gehalten, dass auch Reparaturen aufgrund von Verschleiß oder gewöhnliche Wartungen bei einer Vertrags- oder Markenwerkstatt durchgeführt werden müssen. Das treibt die Wartungskosten entsprechend in die Höhe. denn eine freie Werkstatt ist in vielen Fällen deutlich günstiger.
Eine Alternative zu einzelnen Reparaturen ist der Abschluss eines Wartungspakets, das alle Wartungen während der Laufzeit abdeckt. Dafür zahlt man in der Regel eine monatliche Pauschale.
Leasing ist definitiv besser als sein Ruf in vielen Medienberichten. Dennoch gibt es wie bei jeder Form der Beschaffung positive Vorteile als auch Nachteile. So sollte jeder individuell für sich prüfen welche Finanzierungsform die richtige ist. Die steigende Beliebtheit von Leasing spricht definitiv für diese Form und auch die zahlreichen Vorteile für Unternehmer können sich sehen lassen. Aber auch für Privatkunden gibt es immer wieder spannende Angebote. Für weitere Informationen zum Autokauf werfe einen Blick auf die Artikel Leasing vs. Finanzierung oder Leasing vs. Kaufen. Unser Leasing Vergleich hilft euch das passende Angebot zu finden.