Restwertleasing

Restwertleasing ist eine Form des Leasing, bei der die monatlichen Raten auf Basis des erwarteten Wertverlusts des Fahrzeugs während der Vertragslaufzeit berechnet werden. Im Vertrag wird ein prognostizierter Restwert des Fahrzeugs am Ende der Laufzeit festgelegt. Bei der Rückgabe des Fahrzeugs wird der tatsächliche Restwert ermittelt und mit dem im Vertrag vereinbarten Restwert verglichen. Abweichungen zwischen den beiden Werten können zu zusätzlichen Kosten oder Rückvergütungen für den Leasingnehmer führen, je nachdem, ob der tatsächliche Restwert niedriger oder höher ist als der prognostizierte Wert.

Vorteile und Nachteile des Restwertleasings

Restwertleasing hat sowohl Vorteile als auch Nachteile im Vergleich zu anderen Leasingarten, wie zum Beispiel beim Kilometerleasing:

Vorteile:

  1. Attraktive monatliche Raten: Die monatlichen Raten beim Restwertleasing können im Vergleich zu anderen Leasingarten niedriger sein, da sie auf Basis des erwarteten Wertverlusts des Fahrzeugs berechnet werden.
  2. Flexibilität bei der Fahrleistung: Beim Restwertleasing gibt es keine festen Kilometervorgaben, sodass der Leasingnehmer flexibel in seiner Fahrleistung ist.

Nachteile und höhere Risiken:

  1. Restwertrisiko: Der größte Nachteil beim Restwertleasing ist das Restwertrisiko, das der Leasingnehmer trägt. Wenn der tatsächliche Restwert des Fahrzeugs am Ende der Laufzeit niedriger ist als der prognostizierte Wert, muss der Leasingnehmer die Differenz ausgleichen. Dies kann zu unerwarteten Kosten führen.
  2. Unsicherheit bei der Kostenplanung: Da die monatlichen Raten beim Restwertleasing auf Schätzungen basieren und der tatsächliche Wertverlust des Fahrzeugs von vielen Faktoren abhängt, ist die Kostenplanung weniger transparent und sicher im Vergleich zum Kilometerleasing.

Beispielrechnung für ein Restwertleasing

Um die Rate beim Restwertleasing zu berechnen, benötigen wir folgende Informationen:

  1. Anschaffungspreis des Fahrzeugs (Brutto-Listenpreis)
  2. Erwarteter Restwert des Fahrzeugs am Ende der Leasinglaufzeit
  3. Laufzeit des Leasingvertrags (in Monaten)

Angenommen, du möchtest ein Fahrzeug leasen, das einen Anschaffungspreis von 30.000 Euro hat. Der prognostizierte Restwert des Fahrzeugs beträgt am Ende der dreijährigen Leasinglaufzeit (36 Monate) 15.000 Euro.

Die Differenz zwischen Anschaffungspreis und Restwert repräsentiert den Wertverlust des Fahrzeugs während der Laufzeit des Leasingvertrags:

Wertverlust = Anschaffungspreis – Restwert = 30.000 Euro – 15.000 Euro = 15.000 Euro

Nun teilen wir den Wertverlust durch die Laufzeit des Vertrags (in Monaten), um die monatliche Leasingrate zu berechnen:

Monatliche Leasingrate = Wertverlust / Laufzeit = 15.000 Euro / 36 Monate = 416,67 Euro

In diesem Beispiel beträgt die monatliche Leasingrate beim Restwertleasing 416,67 Euro. Diese Rate basiert auf der Annahme, dass der erwartete Restwert des Fahrzeugs am Ende der Laufzeit tatsächlich 15.000 Euro beträgt. Wenn der tatsächliche Restwert am Vertragsende niedriger oder höher ausfällt, kann dies zu zusätzlichen Kosten oder Rückvergütungen für den Leasingnehmer führen.

 

Insgesamt weist das Restwertleasing im Vergleich zu anderen Leasingarten höhere Risiken auf, insbesondere durch das Restwertrisiko und die Unsicherheit bei der Kostenplanung. Während die flexiblere Fahrleistung und möglicherweise niedrigere monatliche Raten attraktiv sein können, sollten Leasingnehmer die potenziellen Nachteile und Risiken sorgfältig abwägen, bevor sie sich für diese Form des Leasings entscheiden.