Die THG-Quote: die Prämie für dein Elektrofahrzeug
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Die Treibhausgasquote (THG-Quote) hat in den letzten Jahren verstärkt an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Kontext der Bemühungen von Unternehmen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Dieses Instrument, das auf der Idee des Handels mit Treibhausgasrechten basiert, hat nicht nur regulatorische Auswirkungen auf Unternehmen, sondern bietet auch finanzielle Anreize für Elektrofahrzeugbesitzer im Form der THG Prämie.
Was ist die Treibhausgasquote?
Die THG-Quote ist ein gesetzlich definiertes Klimaschutz-Instrument zur langfristigen Senkung von landesweiten Treibhausgasen im Verkehrssektor. Das Gesetz verpflichtet Mineralölunternehmen dazu, den Anteil der Treibhausgase, die sie mit ihren Kraftstoffen in Umlauf bringen dürfen, zu begrenzen.
Hierbei legt der Gesetzgeber einen Maximalwert fest, dessen Überschreitung mit Bußgeldern geahndet wird. In diesem Kontext wird der THG-Quotenhandel zu einem entscheidenden Mechanismus, um die vorgeschriebenen Grenzwerte zu erfüllen und potenzielle Strafzahlungen zu vermeiden.
Um die festgelegten Maximalwerte einzuhalten, greifen viele Unternehmen zu einem innovativen Ansatz: dem Erwerb von Emissions-Zertifikaten von Dritten. Durch den Kauf solcher Zertifikate können Unternehmen ihre CO₂-Bilanz verbessern und gleichzeitig den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
Seit Januar 2022 ermöglicht das Gesetz auch den Erwerb von Zertifikaten durch private Besitzer von Elektrofahrzeugen. Hierbei basieren die Zertifikate auf den CO₂-Einsparungen des entsprechenden Elektroautos und werden dem Fahrzeughalter nach Registrierung und Bestätigung vom Umweltbundesamt ausgestellt. Diese Erweiterung des THG-Quotenhandels zeigt einen progressiven Ansatz, um auch individuelle Bemühungen zur Emissionsreduktion zu fördern.
Die damit verbundene THG Prämie für Elektrofahrzeugbesitzer basiert auf dem Prinzip des Markthandels. Je höher die Nachfrage nach THG-Quoten seitens der Unternehmen ist, desto attraktiver wird die Prämie für die Fahrzeugbesitzer. Dies schafft einen kleinen finanziellen Anreiz für E-Autofahrer.
So verkaufst du deine THG-Quote
Die THG-Quote verfolgt einen innovativen Ansatz, um den profitablen Umstieg auf umweltfreundliche Antriebsarten wie Elektrofahrzeuge zu fördern. Sowohl Gewerbetreibende als auch private E-Autofahrer sollen durch die Möglichkeit, die CO₂-Einsparungen ihres Elektroautos zu veräußern, profitieren.
Seit 2022 bietet sich jedem Halter die Chance, durch den Verkauf der CO₂-Einsparung seines Elektrofahrzeugs an ein Mineralölunternehmen bis zu mehrere Hundert Euro pro Jahr zu erhalten – dies ermöglicht den Unternehmen, ihre eigene THG-Quote zu mindern und somit eine positive Klimabilanz zu erreichen.
Der genaue Ablauf des Verkaufs der Emissions-Zertifikate gestaltet sich wie folgt:
Um am THG-Quotenhandel mit dem eigenen Elektrofahrzeug teilzunehmen, ist eine Anmeldung bei einem THG-Anbieter deiner Wahl erforderlich. Zur Bestätigung, dass man für eine THG Prämie berechtigt ist, müssen die persönlichen Daten angegeben und ein Foto des Fahrzeugscheins (Zulassungsbescheinigung Teil I) auf der Website des Dienstleisters hochgeladen werden.
Nachdem die Angaben geprüft wurden, reicht der THG-Anbieter den Antrag beim Umweltbundesamt ein, um das entsprechende THG-Zertifikat zu erhalten. Schon hier kann es zu zeitlichen Verzögerungen kommen, wenn viele Anträge auf Zertifikate auf einmal beim Umweltbundesamt eingehen.
Weiterhin sammelt der Anbieter in der Regel zunächst eine große Menge an Zertifikaten an und verkauft sie gebündelt an ein quotenpflichtiges Unternehmen, um den Verkaufserlös zu erhöhen. Dadurch kann die Auszahlung deiner THG Prämie je nach gewähltem Auszahlungsmodell länger dauern.
Obwohl die Anbieter einen gewissen Prozentsatz für ihre Leistungen einbehalten, ermöglicht die Bündelung der Emissionsrechte den Verkauf zu Großhandelspreisen. Auf diese Weise kann ein höherer THG-Quoten-Erlös für den jeweiligen E-Fahrzeug-Halter erzielt werden, als wenn man privat versucht sein Zertifikat an ein Mineralölunternehmen zu verkaufen.
Wer erhält die THG Prämie?
Die Höhe der THG Prämie, die im Rahmen der Treibhausgasquote vergeben wird, variiert nicht nur nach Anbieter sondern auch je nach Fahrzeugklasse. Im Fokus stehen dabei unterschiedliche Elektrofahrzeuge, die einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen leisten.
Es gibt die THG Prämie demnach nicht nur für E-Autos, sondern zum Beispiel auch für rein elektrische Motorräder, Kleintransporter oder auch E-Busse und elektrische Nutzfahrzeuge. Eine TGH Prämie für Hybride und Plug-in-Hybride gibt es nicht. Hast du mehrere reine Elektrofahrzeuge, besteht für jedes die Möglichkeit, die THG-Quote zu verkaufen.
Die THG Prämie für Elektroroller hat sich seit Einführung der THG-Quote verändert. Für kleinere E-Roller, die maximal 45 km/h fahren, oder S-Pedelecs gibt es keine THG Prämie mehr. Nicht mehr, weil es eine Gesetzeslücke gab, die es ermöglichte bei einer freiwilligen Zulassung des Zweirads auch die vollwertige THG Prämie zu beantragen. Diesem Weg hat das Umweltbundesamt im Jahr 2023 einen Riegel vorgeschoben.
Voraussetzung dafür ist, dass das Elektrofahrzeug auf deinen Namen zugelassen ist und somit ordnungsgemäß angemeldet wurde. Hierfür benötigst du die Zulassungsbescheinigung Teil I, auch als Fahrzeugschein bekannt, auf der du als der offizielle Halter des Fahrzeugs eingetragen bist. Es ist dabei unerheblich, ob du dein Elektroauto gekauft oder geleast hast.
Durch die oben genannten Kriterien ist ausgeschlossen, dass du eine THG Prämie für dein E-Auto-Abo erhältst, da dort der Auto-Abo-Anbieter der Halter des Fahrzeugs bleibt.
Wie hoch ist THG Prämie und wie häufig erhält man sie?
Die THG-Prämie, die für die Einsparung von Treibhausgasen durch Elektrofahrzeuge gewährt wird, kann je nach Marktlage und Anbieter variieren. Für das Jahr 2024 werden unterschiedliche Beträge genannt. Die aktuell höchste garantierte Quote liegt bei etwa 110 Euro.
Die Prämie wird jährlich für das eingesparte CO2 eines Elektroautos im Vergleich zu einem herkömmlichen Verbrennerfahrzeug berechnet, wobei auch die Strommixzusammensetzung und regulatorische Veränderungen eine Rolle spielen.
Ist die THG Prämie steuerfrei?
Für die Besteuerung der THG Prämie kommt es darauf an, ob du die THG-Quote als Privatperson verkaufst oder als Unternehmen agierst. Bei der THG-Quote für Firmenwagen gelten gesonderte Regeln.
Die Einnahmen aus dem Verkauf der THG-Quote sind steuerfrei, wenn du dein ausschließlich privat genutztes Elektroauto in den Emissionshandel einbringst. Das bedeutet, dass du den erzielten Erlös in deiner Steuererklärung nicht angeben musst.
Wenn das Elektroauto oder Elektromotorrad jedoch zum Betriebsvermögen deiner Firma gehört, werden die Erlöse als Betriebseinnahmen betrachtet und unterliegen der Einkommensteuer. In diesem Fall musst du den Erlös aus der THG-Quote in deiner Steuererklärung angeben.
Bis wann kann die Prämie beantragt werden?
Die Fristen für die Beantragung der THG-Prämie liegen üblicherweise gegen Ende des Jahres, wobei der exakte Zeitraum für die Einreichung variieren kann. Typischerweise wird empfohlen, den Antrag beim THG-Anbieter spätestens bis zum 31. Oktober 2024 zu stellen, um sicherzustellen, dass die eigene Prämie für das Jahr 2024 berücksichtigt werden kann.
Wer seine Prämie nicht selbst beantragt sorgt übrigens nicht dafür, dass die Quote für die Treibhausgase gänzlich verfällt oder die Preise für quotenpflichtige Unternehmen steigen, sondern der Staat verkauft diese Prämien dann in seinem Namen und das Geld landet im Bundeshaushalt statt der eigenen Tasche.
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