TOGG: Erdogan präsentiert erstes E-Auto der Türkei
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Der große Traum der Türkei wird Wirklichkeit. Vergangenen Freitag hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan das erste Elektroauto des Landes vorgestellt. Nachdem das Projekt bereits 2017 angekündigt wurde, hat die heimische Automarke TOGG gut zwei Jahre später ihren ersten Meilenstein erreicht. Im Rahmen einer Großveranstaltung, präsentierte Erdogan die ersten beiden Prototypen, einen SUV und eine Limousine.
Marktstart bereits 2022
Viele Details lies der türkische Staatsmann noch nicht durchsickern. Mit einer Ladung soll das Elektroauto 500 Kilometer weit kommen. Die Elektromotoren leisten satte 400 PS und kommen wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb. Insgesamt soll die Produktpalette aus fünf verschiedenen Modellen bestehen. Neben den beiden vorgestellten Fahrzeugen, sollen ein Kombi, Roadster und Kompaktwagen das Portfolio ergänzen. Den Anfang macht ein E-SUV, das bereits 2022 vom Band rollt. Der Hersteller TOGG hat sich das Ziel gesetzt, jährlich bis zu 175.000 Fahrzeuge zu produzieren.
Hinter dem Kürzel „TOGG“ verbirgt sich die Türkische Automobil-Initiative (Türkiye’nin Otomobili Girişim Grubu), ein Konsortium aus fünf heimischen Konzernen. Vorstandschef ist der ehemalige Bosch-Manager Mehmet Gürcan Karakas. Als Standort der neuen Fabrik dient die Provinz Bursa. Insgesamt sollen laut dem Manager-Magazin mit der Erschließung des Standorts bis zu 4.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Investition in Milliardenhöhe
Den Bau der Fabrik und die Entwicklung der vollelektrischen Fahrzeuge lässt sich die Regierung um Erdogan einiges kosten. Knapp 3,4 Milliarden Euro (22 Milliarden türkische Lira) will das Konsortium in den nächsten Jahren investieren, um das langjährige Ziel des türkischen Präsidenten zu erreichen. „Wir alle werden Zeuge, dass der 60 Jahre alte Traum der Türkei Wirklichkeit wird“, so Erdogan. Nicht nur für das Staatsoberhaupt, sondern auch für die komplette Türkei hat das Projekt eine besondere Wichtigkeit.
Somit verwundert es nicht, dass die Regierung das Vorhaben unter anderem mit Steuernachlässen unterstützt. Darüber hinaus wird der Staat zu den größten Abnehmern gehören. Denn er garantiert, bis zum Jahr 2035 mindestens 30.000 Fahrzeuge zu kaufen.
Die Türkei gilt bei vielen namenhaftere Automobilherstellern als beliebter Standort. Unternehmen wie Fiat Chrysler, Ford, Toyota, Renault und Hyundai produzieren hier ihre Fahrzeuge für den europäischen Markt. Aufgrund der Politik des Landes und des militärischen Vorgehens in Syrien, findet bei vielen Konzerne ein Umdenken statt. So hat der Branchenriese VW im Oktober die Entscheidung über den Bau eines Werks in der Türkei verschoben.