Mehrkilometer beim Leasing: Was passiert?

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Leasing als Form der Fahrzeugfinanzierung erfreut immer mehr Autofahrer und Autofahrerinnen. Besonders gerne, werden Leasingangebote für Neuwagen von Gewerbekunden und Firmen genutzt, um hohe Erstanschaffungskosten zu vermeiden. Aber auch das monatliche Budget lässt sich beim Leasing sehr konkret planen und kann als Betriebsausgabe geltend gemacht werden. Doch was passiert, wenn Mehrkilometer beim Leasing anfallen?

Immer beliebter werden Leasingdeals auch bei Privatpersonen, da somit der Traum vom noblen Sportwagen oder geräumigen SUV wirtschaftlich erschwinglich werden. Auch für kleinere Haushalte mit geringeren Einkommen.

Egal ob gewerblich oder privat, Leasing wirft immer wieder Fragen auf, welche wir im mivodo – Leasingratgeber für dich beantworten.

Heute geht es um: Mehrkilometer beim Leasing und Minderkilometer beim Leasing. Welche Kosten entstehen und wie Du mit effektiven Tipps sogar am Ende noch etwas sparen kannst.

Wir wünschen dir viel Spaß mit unserem Beitrag und allzeit gute Fahrt!

Was sind Mehrkilometer beim Leasing?

Wie Du wahrscheinlich schon weißt, gibt es beim Leasing die verschiedensten Modelle und Finanzierungsarten. Eine der wohl meistgewählten ist das klassische Kilometerleasing.

Hierbei wird vorab im Leasingvertrag eine konkrete Kilometer-Laufleistung für den Leasingzeitraum festgelegt. Wird die vereinbarte Kilometerzahl – auch bekannt als „Freikilometer“ – überschritten, so bezeichnet man diese als Mehrkilometer beim Leasing.

Einfach ausgedrückt: Mehrkilometer bezeichnet die Anzahl an Kilometern, die nach Ablauf des Leasingzeitraums zu viel gefahren wurden.

Das Überschreiten der vertraglich notierten Freikilometer erhöht die Gesamtlaufleistung des Fahrzeugs und mindert dadurch den Fahrzeugwert. Viele Leasinggesellschaften in Abhängigkeit der Vertragsart und Kundenbeziehung, bieten eine Kulanzgrenze an. Ist diese ausgeschöpft, folgt automatisch eine Nachzahlung der Mehrkilometer beim Leasing.

Zwischenfakt: Kilometerleasing ermöglicht die wohl realistischste Bewertung des Fahrzeugwerts sowie eine bessere Kostenplanung über die gesamte Leasinglaufzeit. Anders als beim Restwertleasing. Dort spielen Mehrkilometer zwar keine Rolle, aber die reale Einschätzung des Fahrzeugpreises nach Ablauf des vorherigen Leasingszeitraums ist schwerer nachzuvollziehen. Auf Grund fehlender Transparenz, können hier Nachzahlungen anfallen, die sich – im Gegensatz zum Kilometerleasing – deutlich schwerer nachweisen lassen. Daher ist Kilometerleasing, wenn es um das Thema Mehrkilometer beim Leasing oder Minderkilometer beim Leasing geht, die wohl sauberste und nachvollziehbarste Autofinanzierung.

Wir haben beide Leasingarten in unserem Beitrag: „Kilometerleasing oder Restwertleasing“ noch genauer unter Lupe genommen.
Klicke einfach HIER, wenn Du noch mehr Details erfahren möchtest.

Mehrkilometer beim Leasing: Was kostet das?

Da Du nun weißt, was Mehrkilometer sind und wie diese zu Stande kommen, verraten wir dir, mit welchen Kosten Du in etwa rechnen kannst. Bitte nagle uns hier nicht ans Brett, die folgenden Zahlen sind mehr als grobe Richtwerte für Mehrkilometer beim Leasing zu verstehen.

In der Regel liegt der vereinbarte Preis pro Kilometer zwischen 5 und 15 Cent. Je nach Automodell und Leasingkonditionen kann die Höhe der Kosten bei Mehrkilometern variieren.

Die tatsächlichen Kosten für Mehrkilometer beim Leasing kannst Du im Prinzip ganz einfach selbst berechnen. Dazu nimmst Du einfach die tatsächlich gefahrenen Kilometer und die im Leasingvertrag vereinbarte Laufleistung. Die Differenz der beiden Zahlen, ergibt dann entweder Mehrkilometer beim Leasing oder Minderkilometer beim Leasing.

Beispiel: Du bist mit einer vertraglich vereinbarten Laufleistung von 50.000 Kilometern, 60.000 Kilometer tatsächlich gefahren. Daraus ergeben sich 10.000 Mehrkilometer.

Am Ende der Leasinglaufzeit wird eine genaue Kilometerabrechnung erstellt.

Und hier kommt unser Tipp #1: Wenn Du merkst, dass Du die Freikilometer überschreiten wirst oder schon überschritten hast, dann solltest Du eine entsprechende Rückstellung bilden. Auf dieser Basis lassen sich dann die Kosten für Mehrkilometer beim Leasing kalkulieren als auch finanziell absichern.

Mit in die Kalkulation einbezogen, zur genauen Ermittlung des Budgets, gehören natürlich die Kulanzkilometer der Leasinggesellschaft.

Zusätzliche Kulanzkilometer bei Mehrkilometern

Natürlich ist es immer eine schwierige Sache beim Kilometerleasing die voraussichtliche Laufleistung für den Leasingzeitraum genau vorherzusagen. Am Ende ist es schlichtweg einfach nicht möglich, da Du nie genau weißt, welche Betriebsfahrten oder Wege dich während des Leasings erwarten. Und genau hier ist die Kulanz des Leasinganbieters gefragt.

Bei den meisten Händlern oder Leasinggesellschafften beträgt die Kulanz 2.500 Kilometer oberhalb der vertraglich vereinbarten Freikilometer. In manchen Fällen heben sich die Zusatzkilometer auf 5.000 Mehrkilometer an, für welche keine gesonderte Nachzahlung erfolgen muss.

Auch hierzu haben wir wieder ein kleines Rechenbeispiel für dich:

Leasingvertrag: 50.000 KM
tatsächliche Laufleistung: 51.500 KM
= keine Nachzahlung für Mehrkilometer beim Leasing

Fährst Du aber 55.000 KM, werden 2.500 Mehrkilometer in Rechnung gestellt.
Selbsterklärend, oder?

Diese Werte sind rein hypothetisch und richten sich immer nach den vertraglichen Grundlagen und der Kulanz der Leasinggesellschaft.

Daher kommt hier unser Tipp #2:
Prüfe stets deinen Leasingvertrag, welche Mehrkilometer beim Leasing auf Kulanz abgerechnet werden und ab welcher Schwelle dich tatsächlich eine Nachberechnung erwartet. Im Zweifelsfall: Sprich direkt mit dem Anbieter, wenn Du nicht sicher bist, um Extrakosten für Mehrkilometer beim Leasing zu vermeiden oder bestmöglich gering zu halten.

Was sind Minderkilometer beim Leasing?

Die Ausgangsbasis ist immer der Leasingvertrag des Einzelnen. Fährst Du weniger als vertraglich angegeben bzw. voraussichtlich zu erwarten am Ende des Leasingzeitraums, so spricht man von Minderkilometer beim Leasing. Für zu wenige Kilometer musst Du – im Gegensatz zu den Mehrkilometer beim Leasing – nichts nachzahlen. Im Gegenteil. Für wenige Kilometer erhältst Du eine Rückerstattung.

Aber Vorsicht: Auch hier gilt der Freibetrag aus Kulanz.

Was heißt das konkret?

Nehmen wir einmal das oben angeführte Beispiel, nur diesmal in die andere Richtung. Angenommen, Du fährst von den vereinbarten Kilometern von 50.000 KM laut Vertrag, nur 48.500 KM, dann erhältst Du bei einem vertraglichen Freibetrag von 2.500 KM keine Rückerstattung. Die Minderkilometer beim Leasing betragen dann 1.500 KM und fallen somit in die Extra-Freikilometer zu Gunsten der Leasinggesellschaft.

Darum hier unser Tipp #3: Für gewöhnlich, besitzen Minderkilometer beim Leasing einen finanziell geringeren Wert (z.B. 5-8 Cent pro Kilometer) als Mehrkilometer beim Leasing (z.B. 10 Cent pro Kilometer). Das bedeutet, dass Erstattungen in der Regel immer geringer ausfallen als mögliche Nachzahlungen auf den Kilometerpreis gerechnet. Natürlich ist auch hier wieder alles abhängig von der Vertragsgrundlage, welche Du sorgfältig prüfen solltest.

Häufige Fragen (FAQ) zu Mehr-/Minderkilometer beim Leasing

Wie vermeide ich Mehrkilometer beim Leasing?

Hier nochmal ein kurzes Resümee der 3 Tipps, welche wir schon in den vorherigen Abschnitten ausführlich erklärt haben.

  1. Bevor Du deinen individuellen Leasingvertrag unterzeichnest, versuche deine voraussichtliche Laufleistung so genau wie möglich einzuschätzen. Solltest Du bereits Fahrten, Besuche oder Auswärtstermine mit weiter Distanz geplant haben, so kalkuliere diese bei deiner Kilometer-Prognose mit ein. Auf dieser Basis errechnen sich die etwaigen Kilometer für den Leasingvertrag. Zur Sicherheit solltest Du noch ein paar Kilometer „on-top“ rechnen als zusätzliches Polster.
  2. Wenn es so aussieht, als würdest Du die vereinbarte Laufleistung überschreiten, dann wäge ab, ob Du dieses Fahrzeug nicht besser stehen lässt und gegen ein anderes eintauschst. Oftmals hat ein anderes Leasingfahrzeug aus dem Fuhrpark noch ein paar Kilometer frei. Alternativ kannst Du auch über einen Mietwagen nachdenken. Hierbei fallen die Kosten oftmals geringer aus, als für die Nachzahlung von Mehrkilometern beim Leasing.
  3. Kannst Du abschätzen um wie viel Mehrkilometer es sich handelt, lohnt sich das Gespräch mit dem Leasingpartner. Oftmals sind die Händler dazu bereit, Laufleistung und Leasingrate entsprechend deinen Bedürfnissen anzupassen. Dadurch wird es im Gesamten oftmals günstiger, als Mehrkilometer beim Leasing nachzuzahlen.

Wo sehe ich die tatsächlichen Kosten für Mehrkilometer beim Leasing?

Ein Leasingvertrag ist letztendlich nichts anderes wie eine Art Finanzierungsvertrag. Alle Konditionen wie Laufleistung, Art des Leasings und Kosten für Mehrkilometer bzw. mögliche Erstattung bei Minderkilometern findest Du im Leasingvertrag.

Kann sich meine Leasing Kondition nachträglich ändern?

Ja, wenn Du mit der angegebenen Laufleistung nicht übereinstimmst und nachverhandelst, wird der Vertrag entsprechend angepasst bzw. ergänzt. Folglich ändern sich Kondition, monatliche Leasingrate und was alles sonst noch vereinbart wurde. Ansonsten NEIN. Die Angaben sind bindend für beide Parteien.

Was ist ein Kilometerleasing?

Das Kilometerleasing ist eine Form der Finanzierung eines Autos auf Basis der tatsächlichen Laufleistung am Ende Vertragslaufzeit. Der Restwert des Fahrzeugs ist hierfür weniger relevant. Leasing-Freunde schätzen das Kilometerleasing als realistischere Bewertung des Fahrzeugs ein.